»Sie würden auf beiden gut aussehen«, grinste er süffisant und hielt sich wohl für unwiderstehlich dabei.

Addison verdrehte innerlich die Augen. »Die Fahrzeuge, ich will darüber Details wissen. Was sind die Vorteile des einen gegenüber dem anderen?« Sie war müde und hatte keine Geduld für solche Anzüglichkeiten.

Er ließ sich tatsächlich dazu herab, die Maschinen zu erklären. Doch am Ende konnte er sich nicht verkneifen, noch hinzuzufügen: »Draußen auf dem Hof stehen die Vorführmodelle. Ich könnte mit Ihnen eine Spritztour machen, und zwar in mehrfacher Hinsicht, wenn Sie wissen, was ich meine.« Das sollte wohl ein Flirtversuch sein.

Addison hatte genug von diesem Kerl. »Sie, Sir, sind höchst unprofessionell. Erstens sehe ich, dass der Ehering, den Sie tragen, Ihnen nicht das Geringste bedeutet. Ich bin sicher, Ihre Frau wäre beeindruckt, wenn sie von Ihren Anbaggerungsversuchen wüsste. Und zweitens bin ich wegen Typen wie dir froh, dass ich lesbisch bin.« Sie ließ ihn mit heruntergeklappter Kinnlade stehen und suchte sich einen anderen Verkäufer.

Addison machte mit beiden Vorführmodellen eine Probefahrt und entschied sich für den Gator.

Das war ihre erste größere Anschaffung für das Unternehmen. Sie hatte das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Das Fahrzeug sollte gleich am nächsten Morgen geliefert werden, und Addison stellte sicher, dass ein bestimmter Verkäufer nicht dabei sein würde.

Dann klapperte Addison die anderen Geschäfte ab und kaufte Werkzeug, vor allem eine neue Schere, Handschuhe, Arbeitssocken, Arbeitsschuhe, Pflaster. Außerdem gönnte sie sich noch ein paar neue Tanktops und Shorts.

Zu guter Letzt machte sie einen Abstecher in das Spirituosengeschäft und kaufte ein paar Weine, speziell von Carter’s Winery.

Zufrieden mit ihren Einkäufen machte sich Addison auf den Heimweg. Sie hatte wahrscheinlich mehr ausgegeben, als sie hätte ausgeben sollen, aber sie beschloss, dass es sich um ein geschäftliches Abenteuer handelte und viele ihrer heutigen Einkäufe als Ausgaben für das Geschäft abgesetzt werden konnten.

Das Entrümpeln der riesigen Scheune stand ihr noch bevor, und sie hoffte, darin noch ein paar brauchbare Werkzeuge und Geräte zu finden.


Am nächsten Morgen sah Addison aufgeregt dabei zu, wie der Lieferwagen mit ihrem neuen lindgrün-schwarzen Gator samt Anhänger vorfuhr. Sobald der Lieferwagen wieder weg war, ließ Addison den Motor an und drehte eine Runde über das Weingut.

Das ist eine großartige Investition, wenn ich das mal so sagen darf, dachte sie.

7

Von Graham Wilson hatte Sylvia erfahren, dass Addison Graves seine neue Nachbarin war. Sylvia und Graham waren gut befreundet, sie konnte sich darauf verlassen, dass Graham sie über alle Neuigkeiten in ihrer kleinen Gemeinde auf dem Laufenden hielt.

Als sie einen Anruf von Addison Graves erhielt, wusste sie daher schon, wer sie ist.

»Hallo, könnte ich bitte mit Sylvia Carter sprechen?«, fragte Addison.

»Ich bin Sylvia Carter.«

»Hallo Ms. Carter, mein Name ist Addison Graves«, stellte sie sich vor. »Ich bin die neue Besitzerin der Hobson-Farm.«

»Ja, Graham Wilson hat mir gegenüber Ihren Namen erwähnt. Was kann ich für Sie tun?« Sylvia war neugierig, was der Grund für den Anruf war.

»Ich hatte gehofft, dass Sie und ich uns vielleicht mal zum Mittagessen treffen könnten.«

»Oh?« Sylvia war verblüfft.

Addison fuhr fort: »Ich bin neu in der Gegend, und die Wilsons haben mir erzählt, dass Ihre Weine zu den besten in der Gegend gehören. Daher hatte ich gehofft, wir könnten uns mal treffen.«

»Sicher, aber das wird ein kurzes Mittagessen werden. Wir sind im Moment sehr beschäftigt.«

»Kein Problem. Ich verstehe«, sagte Addison. »Wann würde es Ihnen denn passen?«

»Wie wäre es gleich Anfang nächster Woche, sagen wir Montag um eins?«, bot Sylvia an.

»Klingt gut, ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.«

»Super, bis dann.« Sylvia fragte sich, was diese Addison Graves wohl von ihr wollte.


Sylvia ging es mittlerweile ziemlich auf die Nerven, dass Wendy immer wieder zu spät zur Arbeit kam. Nichts, was sie zu ihr gesagt hatte, konnte Wendy zur Pünktlichkeit bewegen.

Daher hatte Sylvia erneut Lebensläufe studiert und ein paar Telefonate geführt. Sie freute sich auf die zwei Vorstellungsgespräche am Nachmittag.

Schließlich rief sie Danni an. »Kannst du in mein Büro kommen?«

»Klar, ich komme gleich«, antwortete Danni. Keine dreißig Sekunden später: »Was gibt’s?«

»Setz dich. Sieh dir die beiden Lebensläufe an und sag mir, was du davon hältst.« Sylvia reichte Danni die Papiere.

Nachdem sich Danni die Lebensläufe durchgelesen hatte, beugte sie sich über den Schreibtisch und sagte leise: »Die beiden hier sind weitaus qualifizierter als der Dummkopf, den du da draußen hast.«

Sylvia lachte. »Als ob ich das nicht schon wüsste.« Sie stand auf und schloss die Tür. »Ich kann Wendys Verhalten nicht länger ertragen. Ich muss sie feuern, sie macht mich wahnsinnig. Ich habe einfach keine Zeit, mich darum zu kümmern, ob sie pünktlich oder gar nicht erscheint.«

»Gottseidank, denn mich treibt sie auch in den Wahnsinn«, erwiderte Danni erleichtert. »Dass sie fast jeden Tag zu spät kommt und dann die ganze Zeit Kaugummi kaut, geht mir so was von auf den Keks. Wann wirfst du sie raus?«

»Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich werde heute mit den beiden«, Sylvia wies mit dem Kopf auf die Lebensläufe, »ein Vorstellungsgespräch führen. Würdest du eine der anderen vorziehen?« Sie war ehrlich an Dannis Meinung interessiert.

Danni sah sich beide Lebensläufe noch einmal an. »Ich glaube, Diane hat auf dem Papier die Nase vorn. Kommt darauf an, wie sie sich persönlich vorstellt und wie es um ihre soziale Kompetenz bestellt ist.«

»Genau dasselbe habe ich auch gedacht«, sagte Sylvia. Dann seufzte sie. »Ich habe noch nie jemanden mitten in der Saison entlassen müssen.«

»Das ist definitiv keine angenehme Sache, aber du musst an das Geschäft denken. Wendy ist einfach geschäftsschädigend«, argumentierte Danni.

»Ich weiß ja, dass ich das tun muss. Aber leichtfallen wird es mir trotzdem nicht«, seufzte Sylvia erneut.

»Soll ich dich begleiten? Als Unterstützung?«, bot Danni an.

»Nein. Ich komme schon klar, aber danke für das Angebot.«

»Also gut. Brauchst du mich noch?«, fragte Danni. »Ich habe noch eine Menge zu tun.«

»Nein, geh nur«, entließ Sylvia sie.


Andy wartete bereits auf Danni, als sie zurückkam. »Alles fertig?«, fragte sie.

»Ich habe den Truck entladen, wie du es wolltest«, informierte Andy. »Was machen wir jetzt?«

»Komm mit.« Danni schnappte sich den Wagenschlüssel und setzte sich hinters Steuer. Andy setzte sich neben sie, dann ließ Danni den Motor an. »Wir müssen eine weitere Ladung Vorräte holen. Sylvia will, dass wir das heute machen. Ein paar Sachen braucht sie fürs Wochenende, aber der größte Teil der Ladung ist für nächste Woche.«

»Alles klar«, bestätigte Andy, und sie fuhren los.

»Es ist Freitag, hast du heute Abend schon etwas vor?«, fragte Danni.

»Ich gehe mit ein paar Jungs in eine Bar«, erwiderte Andy.

Danni lächelte. »Ich gehe auch in eine Bar. Aber ich bezweifle, dass ich dich dort sehen werde.«

K. T. Talbot: Es hat sich ausgewildert, Darling

1 Danni wachte vom nervigen Summen ihres Weckers auf. Mit einem routinierten Griff drückte sie auf...
»Das wär’s dann, oder?«, schloss Sylvia ihre Besprechung ab. »Oder hast du noch was?« »Nein.«...
Sie strich sich kurz durch die Haare und ging dann hinüber, um mit der blonden Schönheit zu reden....
»Das hört sich ja aufregend an.« Danni verdrehte die Augen. »Du weißt wirklich, wie man einen Mann...
Um neun Uhr abends saß Addison bei einem Glas kalter Milch und Blaubeerkuchen. Das war ihr...
»Wir sehen uns morgen. Und danke für den Abend. Du bist eine gute Freundin, verkaufe dich nicht...
Ihr Mann stimmte ein und hob ebenfalls sein Glas. »Graham«, sagte er knapp. »Also dann«, Addison...
»Sie würden auf beiden gut aussehen«, grinste er süffisant und hielt sich wohl für unwiderstehlich...
Andy lachte. »Wahrscheinlich nicht. Obwohl ich vielleicht gern da wäre, so mit all den Frauen.«...
»Jetzt sofort. Soll ich dir die Papiere und den letzten Scheck per Post schicken, oder willst du...
»Es geht mich ja nichts an, aber wie wollen Sie zwei Jahre lang ohne Einkommen auskommen?«, fragte...
»Danni.« Sie nahm Addisons Hand und spürte der Berührung nach, die in ihr ein Verlangen nach mehr...