Andy lachte. »Wahrscheinlich nicht. Obwohl ich vielleicht gern da wäre, so mit all den Frauen.«
Danni gluckste. »Das wäre nicht gut für dein Ego, wenn die dann lieber mit mir nach Hause gehen als mit dir.«
Sie kamen am Geschäft an, beluden den Truck und machten sich auf den Weg zurück.
Als der Truck wieder entladen und alles verstaut war, hatten sie Feierabend.
»Mach dir einen schönen Abend«, zwinkerte Andy Danni zu.
Danni lächelte. »Du auch.« Dann wurde sie ernst. »Ihr nehmt doch ein Taxi, oder setzt ihr euch betrunken hinters Steuer?«
Andy war klar, dass Danni das nicht zum Spaß sagte. »Ich glaube, Derrick wird der DD sein.«
»Aber sicher bist du dir nicht?«, fragte Danni besorgt. Sie kramte dreißig Dollar aus ihrer Tasche und reichte sie ihm. »Geh kein Risiko ein, versprich es mir.«
Er schaute sie überrascht an. »Das musst du nicht tun, Danni. Ich krieg das schon hin.«
»Nimm es. Nur für den Fall. Und wenn du es doch nicht für ein Taxi brauchst, dann bestell ein paar Drinks auf mich.« Sie drückte ihm das Geld in die Hand. »Zwei Freunde von mir sind wegen Alkohol am Steuer umgekommen. Wenn euch keiner nüchtern zurückfahren kann, dann nehmt auf jeden Fall ein Taxi, okay?«
Er sah sie an. »Das werden wir, versprochen.«
Danni fuhr nach Hause, zog sich um und bestellte sich ein Taxi, um zu Charlie’s Bar zu fahren. Sie kam etwas früher als sonst an.
Toni servierte ihr eine Flasche Canadian, sobald sie sich an die Bar gesetzt hatte.
Danni suchte die Tanzfläche und die Tische ab, immer noch in der Hoffnung, die schöne Frau mit den langen blonden Haaren wiederzusehen, die ihr vor etwas mehr als einem Monat entwischt war. Nein, sie war nicht da.
Danni kam stets voller Hoffnung her, wurde aber immer wieder enttäuscht.
Eine Gruppe junger Frauen betrat die Bar. Ein paar von ihnen kannte Danni.
»Komm an unseren Tisch, Danni«, rief ihr eine der Frauen zu.
Danni lächelte. »Noch eins bitte, Toni.« Sie nahm ihr Bier und gesellte sich zu ihnen.
»Nimm dir noch einen Stuhl und setz dich zu mir«, empfing Cheryl sie.
Danni setzte sich zu Cheryl, die sie denjenigen vorstellte, die sie noch nicht kannte.
Die Musik wummerte und die Tanzfläche wurde immer voller.
»Danni, willst du tanzen?«, fragte Cheryl.
»Klar.«
Auf der Tanzfläche spürte Danni die Wirkung des Alkohols. Sie war beschwipster, als sie gedacht hatte, aber sie genoss es.
Das nächste Lied, das ertönte, war eines von Dannis Lieblingsliedern. Sie zog Cheryl dicht an sich heran, und sie begannen zu tanzen, eng aneinandergeschmiegt.
Addison hatte eine harte Woche hinter sich und beschloss, dass sie mal aus dem Haus musste. Sie fuhr zu der nicht allzu weit entfernten Schwulenbar, in der sie vor einigen Wochen schon einmal gewesen war.
Vor Charlie’s Bar angekommen blieb sie erst eine Weile im Auto sitzen und beobachtete die Frauen, die kamen und gingen, bevor sie selbst hineinging.
Addison zog es vor, sich an die Seite oder in eine ruhige Ecke zu verziehen. Sie genoss es, die Atmosphäre des Raumes auf sich wirken zu lassen und die Leute zu beobachten.
Sie bestellte ein Glas Wein und lehnte sich entspannt zurück, während sie der Musik lauschte. Das ist doch viel schöner, als allein zu Hause zu hocken. Ich hatte ja gar nicht gemerkt, wie sehr ich es nötig hatte, mal rauszukommen, dachte sie und nippte an ihrem Glas Chardonnay.
Lächelnd beobachtete sie, wie ein paar Frauen auf der Tanzfläche so richtig anzüglich miteinander tanzten. Eine der Frauen fiel ihr auf, sie war stark gebräunt und sah umwerfend gut aus.
Danni hatte weder die Ankunft der großen blonden Frau noch die Tatsache bemerkt, dass sie in der hintersten Ecke der Bar saß.
Auf der Tanzfläche gesellten sich zwei Mädchen aus Cheryls Gruppe zu ihnen. Dass Danni sie nicht kannte, spielte keine Rolle.
Nach einem weiteren schnellen Lied spielte der DJ ein langsames Stück.
Cheryl wandte sich ab. »Ich muss mich hinsetzen, ich bin k.o.«, sagte sie atemlos.
»Bist du sicher, Cheryl? Die langsamen Lieder sind die besten!«, flachste Danni. »Okay Ladys, ich gehöre ganz euch. Ihr könnt mit mir anstellen, was ihr wollt.«
Die Mädchen machten sich ein Danni-Sandwich. Langsam tanzend, mit Danni zwischen ihnen, wechselten sie sich damit ab, wer Danni von vorn und wer sie von hinten beglückte. Sie schmiegten sich eng an sie, schoben ihre Beine zwischen Dannis Schenkel, damit sie sich daran reiben konnte.
Eine nahm Dannis Gesicht und drückte es an ihren Busen.
»Oh, ich liebe das!«, rief Danni aus. »Bin ich gestorben und in den Himmel gekommen?«
Addison sah dabei zu, wie zwei Mädchen auf der Tanzfläche mit der attraktiven braungebrannten Frau herumknutschten. Addison war zwar etwas angewidert von der Show, die die drei ablieferten, aber gleichzeitig konnte sie ihren Blick nicht abwenden, fasziniert von den sanften Küssen, die die gebräunte Schönheit auf die Brüste drückte, in denen sich ihr Gesicht vergraben hatte.
Nach einer Weile fand es Addison jedoch immer abstoßender, wie die drei sich gegenseitig hemmungslos anbiederten. Wie kann man nur so ordinär sein? dachte sie.
Sie wandte ihren Blick ab und musste auf einmal gähnen. Vielleicht sollte sie es für heute Abend gut sein lassen und heimfahren.
Unterwegs ging ihr der Anblick der wunderschönen, braungebrannten Frau nicht mehr aus dem Sinn. So attraktiv, aber gleichzeitig so nichtswürdig. Schade.
Danni hingegen nahm die Einladung an, von den Mädchen mit nach Hause genommen zu werden, wo sie den Rest der Nacht zu dritt die verschiedensten Stellungen ausprobierten.
Sie genoss es, für diese Nacht deren Spielzeug zu sein.
8
Am Samstagmorgen wartete Sylvia auf Wendy, die wieder einmal eine Viertelstunde zu spät kam.
Sylvia öffnete ihr die Tür. »Guten Morgen, schön, dass du es doch noch geschafft hast.«
»Tut mir leid, dass ich mich etwas verspätet habe«, säuselte Wendy und stolzierte durch den Laden, als gehöre er ihr.
»Wie es aussieht, kommst du jeden Morgen etwas zu spät«, bemerkte Sylvia säuerlich.
»Ich gebe ja mein Bestes, aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht früher«, betonte Wendy mit Unschuldsmiene.
Das war der perfekte Zeitpunkt, sie endlich zu entlassen. »Komm mit in mein Büro.« Sylvia drehte sich um und ging den Flur hinunter.
Wendy folgte ihr und schien nicht zu merken, dass Sylvia stinksauer war. »Was gibt’s?«, fragte sie offensichtlich völlig ahnungslos.
»Wendy, ich habe dir reichlich Gelegenheit gegeben, an deiner Einstellung zu arbeiten, aber trotzdem kommst du ständig zu spät. Du zeigst keine Anzeichen dafür, dass du dich bemühst. Ich kann mich nicht auf dich verlassen, und deshalb tut es mir leid, aber ich muss dich entlassen.«
»Sie feuern mich?« Wendy war schockiert.
»Ja«, erwiderte Sylvia lapidar.
»Und . . . wann soll ich gehen?«