1
Daniela freute sich. Sie freute sich auf den heutigen Abend.
Zuerst einmal freute sie sich aber auf einen schönen Morgen mit Frauke.
Lächelnd warf sie einen Blick auf die andere Seite des Bettes. Frauke schlief noch, und Dani fragte sich, ob sie sie wecken sollte. Frauke war gestern erst sehr spät von der Arbeit nach Hause gekommen. Ihre Arbeit fraß sie noch auf.
Aber dann entschied sie sich dafür, sie doch zu wecken. Vorsichtig hob sie die Bettdecke an und glitt darunter, schob Fraukes Schenkel ein wenig auseinander und tauchte mit ihrer Zunge dazwischen ein.
Ein Seufzen von oben zeigte ihr, dass Frauke es merkte. Aber sie wachte nicht auf. Wahrscheinlich hielt sie es für einen Traum.
Vorsichtig drang Dani mit einem Finger zwischen die von ihrer Zunge bereits feuchten Lippen. Ihre Zungenspitze ließ das kleine Türmchen oberhalb ihres Fingers anschwellen und zucken. Auch die Lippen öffneten sich weiter.
Sie saugte das Türmchen in ihren Mund, begann ihren Finger in Frauke zu bewegen, ließ ihre Zungenspitze tanzen.
Frauke begann zu stöhnen, ihre Schenkel machten Dani Platz, fielen auseinander, und ihre Hüften drängten sich ihr entgegen.
Und immer noch wachte sie nicht auf? Dani konnte es kaum glauben. Mit liebevoller Zärtlichkeit begann sie, Frauke zu nehmen, tiefer in sie einzudringen, da ihr Inneres sie mit immer mehr Nässe empfing.
»Was –?« Auf einmal spannten sich Schenkel und Po an. Frauke war aufgewacht.
Dani lächelte und schaute hoch. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Liebling.«
Frauke hob den Kopf und blickte zwischen ihre Beine. Ein unentschlossenes Zucken bewegte ihre Lippen. »Keine Geschenke, hatten wir doch gesagt.«
»Auch das hier nicht?« Mit einem Glucksen widmete sich Dani wieder dem Verwöhnen von Fraukes empfindlichsten Teilen. »Das kannst du ruhig annehmen. Es verpflichtet dich zu nichts.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, steigerte sie ihre Anstrengungen, ließ Frauke ihre Finger ganz in sich aufnehmen, und Frauke wehrte sich auch nicht, seufzte und stöhnte abwechselnd, stieß ihre Hüften gegen Danis Hand, bis ihr Rhythmus immer schneller wurde, die Geräusche lauter und sie mit einem spitzen Schrei in einem Krampf endete.
Sie atmete schwer, als Dani an ihr hinaufglitt. »Heißt das, Glückwunsch angenommen?«, fragte sie lächelnd und hauchte einen Kuss auf Fraukes Lippen. Mit der Hand streichelte sie Fraukes weiche Brust.
Fraukes Mundwinkel hoben sich nur langsam, und sie öffnete die Augen. »Das heißt es wohl«, antwortete sie.
»Da bin ich aber froh.« Gemütlich kuschelte Dani sich in Fraukes Arm. »Ich weiß, du willst diesen Geburtstag nicht, aber sieh es doch mal so: Es ist ein Geburtstag wie jeder andere.«
»Hmhm.« Frauke legte einen Arm um Dani. »Wie jeder andere fünfzigste.«
»Was bedeutet schon eine Zahl?«, fragte Dani. »Du bist immer noch dieselbe wie gestern. Wie vorgestern. Wie vor zehn Jahren.«
»Das wohl kaum«, widersprach Frauke trocken. »Vor zehn Jahren war dieser Geburtstag mein vierzigster. Und das war schlimm genug. Aber dieses Jahr . . .« Sie holte tief Luft und schob sich vorsichtig unter Dani hervor. »Tut mir leid, ich muss aufstehen. Ich habe einen frühen Termin heute.«
Im selben Moment klingelte der Wecker. Beziehungsweise Fraukes Handy. Sie stellte es ab.
Dani seufzte. »Okay. Wenn du weg musst, musst du weg.«
Frauke glitt aus dem Bett. »Muss ich«, sagte sie. »Aber du nicht auch?«
»Ja, ich auch.« Dani sah Frauke nach, wie sie ins Bad ging. »Aber ich habe noch fünf Minuten.«
Sie zog Fraukes Bettdecke zu sich heran und umarmte sie. Der Duft, der daran haftete, war immer noch berauschend. Fraukes Duft. Der Duft von Sex. Der Duft ihrer Liebe.
Sie öffnete ihre Schenkel, klemmte sich die Bettdecke dazwischen und bewegte sich sehnsuchtsvoll dagegen. Ihre Erregung hatte noch kein Ziel gefunden, und sie wollte Frauke nicht darum bitten, wenn sie keine Zeit hatte.
Die Reibung des Stoffes ließ sie aufseufzen. Dann nahm sie noch ihre Finger dazu und reizte mit der anderen Hand ihre steife Brustwarze auf der linken Brust.
Mehr Hände hatte sie leider nicht, also öffnete sie ihre Schenkel, drang in sich selbst ein und ließ ihren Daumen ihre Perle verwöhnen. Stellte sich vor, dass es Frauke war, die das tat. Sah sie vor sich, über sich, fühlte sie in sich.
Sie kam schnell und unterdrückte ein Stöhnen. Sie wollte nicht, dass Frauke wusste, dass sie das tat. Sie sollte sich nicht schuldig fühlen. Schon gar nicht heute an ihrem Geburtstag. Da sollte sie nur glücklich sein.
Etwas keuchend lag sie da, bildete sich ein, die Bettdecke zwischen ihren Beinen wäre Frauke, die auf ihr lag, sie nach dem Höhepunkt immer noch sanft liebkoste, bis sie zur Ruhe kam.
Ein paar Minuten später konnte sie ebenfalls aufstehen. Als sie das Bad betrat, kam Frauke bereits heraus. Immer noch nackt und verführerisch, aber schon mit ihrem Büroausdruck auf dem Gesicht. Wahrscheinlich dachte sie über irgendwelche Zahlen nach.
»Die Dusche ist frei«, sagte sie.
Dani schmunzelte. »Es hätte mir nichts ausgemacht, mit dir zusammen zu duschen.«
Frauke hob die Augenbrauen und sah sie kurz an. Aber es schien, als würde sie sie nicht wirklich sehen. »Heute nicht«, sagte sie. »Ich muss mich fertigmachen.«
»Weiß ich doch«, sagte Dani, aber da ging Frauke schon ins Schlafzimmer zurück und antwortete nicht mehr.
Dieser Geburtstag machte sie wirklich fertig, das wusste Dani. Aber sie wollte nicht, dass er Frauke fertigmachte. Sie war immer noch eine wunderschöne Frau, die schönste in Danis Augen, und sie sollte sich keine Sorgen über ihr Alter machen. Sie war noch nicht alt.
Aber Frauke sah das anders, das wusste Dani auch. Sie machte sich Sorgen um ihr Alter. Und sie wollte die Zahl nicht sehen, die heute in ihrem Kalender stand.
Schon seit einiger Zeit hatte Dani gespürt, dass Fraukes Laune nicht die beste war. Aber das konnte manchmal auch mit geschäftlichen Dingen zusammenhängen. Das wusste man nie bei ihr. Sie sprach nicht darüber und zeigte ihre Gefühle nur ungern.
Aber heute Abend würde sie das alles vergessen, nahm Dani sich vor. Sie würde eine Geburtstagsparty bekommen, wie es noch nie eine gegeben hatte. Sie sollte feiern und sich freuen, glücklich sein, nicht mehr über die Zahl nachdenken, die ihr so viele Sorgen bereitete.
Dani dachte, sie hatte das richtige Mittel dafür.
Und heute Abend würde sie auch Frauke davon überzeugen.
Die ganze Nacht lang.
2
»Das ist sooo eine romantische Idee!« Danis Kollegin Manuela kam auf sie zugeschossen, als Dani das kleine Mediendesign-Büro betrat. »Euer erstes Treffen nachzustellen!«
»Fand ich auch.« Dani lächelte. »Frauke wird das mögen. Sie hat dieses kleine Lokal geliebt. Leider gibt es das nicht mehr.«
»Ich wünschte, ich hätte so einen aufmerksamen Freund«, seufzte Manuela. »Oder so eine aufmerksame Freundin.«
»Du bist hetero«, sagte Dani. »Also wird dich wohl kaum eine Freundin daran erinnern, dass ihr vierzehn Jahre zusammen wart. Jedenfalls nicht so wie Frauke und ich.«