Gedanken
Ruth Gogoll und andere Autorinnen schreiben über Themen, die sie bewegen.

Sehr schön berechnet, Hanna. Dann muss ich das nicht tun. 😉 Ja, Steffi, machbar ist das, wie Hanna in ihrer Antwort so schön erklärt hat. Und was Du da im Forum schon angefangen hattest, hatte doch schon ziemlich Hand und Fuß. Im Grunde genommen war die Geschichte doch schon da.

Aber setz Dich da jetzt nicht unnötig unter Druck. Entweder Du hast die Zeit oder Du hast sie nicht. Wenn Du so viele verschiedene Figuren hast, aus denen Du ein Paar machen könntest, dann musst Du Dich natürlich entscheiden. Und da läge es nahe, die beiden zu nehmen, die sich im Forum schon kennengelernt haben, würde ich sagen. 😎

Mit manchen Figuren kommt man schwerer in Kontakt, das ist wahr. Obwohl ich Deine Bess in Spiel der Liebe wirklich sehr spannend fand. Weil sie ein interessantes und nicht alltägliches Leben führt. Und schon seit ihrer Kindheit geführt hat. Führen musste.

Solche Figuren sind aber so vielschichtig, dass sie manchmal richtig sperrig erscheinen. Annie ist da mehr geradeaus. Ein guter Mensch ohne große Hintergedanken. Solche Figuren sind nett und sympathisch, aber ehrlich gesagt nicht so spannend. Oder nur dann, wenn sie auf Figuren wie Bess treffen, die sie an die Grenzen ihrer Gutgläubigkeit bringen. Was Du gut hingekriegt hast. 👍

Deshalb würde ich mir da an Deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen. Und da Du im Forum schon eine Geschichte nach Gwen Hayes entwickelt hast und da ja auch schon relativ weit warst, warum führst Du das nicht einfach fort? Eine bessere Grundlage als Gwen Hayes gibt es nicht für solche Geschichten.

Dadurch hat die Liebesgeschichte einen Rahmen, eine Struktur. Einen roten Faden. Der logisch und nachvollziehbar ist. Man muss sich nicht bei jeder Kleinigkeit überlegen: Was kommt als nächstes? Nach dem Meet Cute kommt das No Way #1, nach dem Midpoint of Love kommt die Dark Night of the Soul, und so weiter. Das spart viel Zeit. Auch wenn man sich die konkreten Szenen dazu natürlich noch ausdenken muss und das bei jeder Autorin anders aussehen wird.

Wenn man relativ wenig Zeit hat, sollte man all diese Mittel nutzen, die Zeit sparen. Man hat noch genug damit zu tun, die Geschichte dann zu schreiben, und das ist anstrengende kreative Arbeit. Die kann man nicht abkürzen. Aber die Planung mit einer Struktur, die verkürzt die gesamte Schreibezeit für das ganze Buch ganz gewaltig.

Und ansonsten gibt es nur eins: Nicht lange nachdenken. Schreiben. 😄 Was dabei rauskommt, siehst Du dann am 30. September. Entweder das Buch ist fertig oder nicht.

Ich denke, es wird fertig sein. Ich kenne Dich ja schließlich schon lange genug. Aber mach Dir keinen Stress. Geh es locker an und füll die Struktur von Gwen Hayes weiter, wie Du es im Forum angefangen hast. Ich bin überzeugt davon, da kommt etwas Gutes dabei heraus. Sydney hat mir damals schon gefallen. 😎

Du warst ja damals bei der Adhäsion ein bisschen klebengeblieben (ja, das ist ein Wortspiel 😋), also halt Dich da nicht weiter auf, sondern mach gleich weiter mit dem Deepening Desire. Das kannst Du ja schließlich sehr gut. 😉 Du kannst dann später zur Adhäsion zurückkommen und das noch ergänzen.

Auch bei Gwen Hayes muss man nicht alles chronologisch abarbeiten. Weitergehen, wenn es am aktuellen Punkt hängt, bringt oft mehr. Man kann immer zu dem Punkt zurückkehren. Und wenn man dann weitergeschrieben hat, fällt einem oft von selbst etwas ein, was einem vorher partout nicht einfallen wollte.