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Veröffentlicht: Sonntag, 12. Oktober 2014 11:00
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Geschrieben von Ruth Gogoll
Schreibsoftware – was ist das? Nachdem ich nun auf der neuen Google+-Seite von el!es (einfach mal draufklicken und vorbeikommen) Scrivener und Writer’s Café vorgestellt habe, wird es Zeit, einmal zu schauen, was man mit dem machen kann, was man ohnehin schon hat, ohne etwas Neues kaufen zu müssen. Nicht dass Scrivener oder Writer’s Café besonders teuer sind. Die sind beide sehr preiswert, aber hat man nicht ohnehin schon Word auf dem PC, eventuell das ganze Officepaket? Und ist das nicht die übliche Schreibsoftware?
Ja, genau, das ist sie. Die meisten nutzen Word ohnehin. Warum also nicht schauen, was man damit machen kann? Und das ist einiges. Im aktuellen Word gibt es beispielsweise links die Navigationsleiste. Wenn ich eine Geschichte schreibe, kann ich mit Hilfe dieser Leiste schon einiges machen, beispielsweise jedem Kapitel eine Überschrift geben, die den Inhalt des Kapitels beschreibt. Ich kann darunter dann noch Szenen anlegen und denen ebenfalls beschreibende Namen geben. So lege ich schon im Voraus fest, was in der Geschichte passieren soll. Oder ich benenne das Kapitel oder die Szene, nachdem ich sie geschrieben habe. Dann behalte ich auch beim 60. Kapitel noch den Überblick, was ich bisher geschrieben habe, ohne dass ich gleich alles noch einmal lesen muss.
Diese Funktion in Word hat mich sofort begeistert, aber es wird doch etwas unübersichtlich, wenn man mehr zu einem Kapitel oder einer Szene schreiben will, eine kleine Zusammenfassung zum Beispiel, oder auch Ideen, die man später noch verwenden möchte. Da kommt OneNote ins Spiel, das Programm, das jeder hat, aber kaum einer benutzt.
OneNote gehört bei einigen Officepaketen dazu, aber selbst, wenn es nicht dabei war, kann man es kostenlos herunterladen. In OneNote kann ich alles Mögliche sammeln, inklusive Fotos, Videos, Hintergrundrecherchematerial aus Wikipedia und Co., Rezepte, Ideen, Notizen, was auch immer. Es ist wie ein großes Album, das alles aufnimmt und sortiert, so dass ich bei all dem, was ich im Internet finde, was ich lese, in Filmen sehe oder mit Freunden bespreche, den Überblick behalte.
Beruflich kann man Projekte damit strukturieren, indem man einfach alles, was einem dazu einfällt, in einen Ordner wirft und dann sein Projekt daraus entwickelt. Auch für die Uni sehr nützlich, wenn man Seminararbeiten o.ä. schreiben muss. Da geht es oft darum, viel Material zu sammeln, von dem man erst einmal nicht weiß, ob man es später verwenden wird.
Ich kann auch Szenen in OneNote schreiben, von denen ich bis jetzt noch nicht weiß, wo im Roman sie hinkommen werden. Ich lege sie einfach erst einmal in dem Ordner mit dem Namen „Neuer Roman“ ab.
Das Interessante kommt dann zum Schluss: Ich kann all diese Dinge dann an Word „andocken“, wenn ich schreibe. Die Kapitelübersicht mit ausführlichen Inhaltsangaben zum Beispiel. Genau wie in Scrivener und Co. habe ich dann einen geteilten Bildschirm, auf dem ich zwischen den Kapiteln und Szenen hin und her springen kann, im angedockten OneNote nachlesen kann, was mir dazu eingefallen ist, und dann die Szene im Wordfenster schreiben kann. Ich kann auf alle Sachen, die ich zu diesem Buch in OneNote gesammelt habe, Zugriff nehmen, wenn ich sie brauche, ohne groß Programme öffnen und schließen oder zwischen verschiedenen Fenstern hin und her springen zu müssen.
Das ist so bequem, dass man es kaum glauben kann, wenn man es noch nicht ausprobiert hat. Es erleichtert die Arbeit sehr. Word habe ich ohnehin, und OneNote ist kostenlos – also ich kann nur empfehlen, es mal damit auszuprobieren. :)