Unsere Autorinnen
. . . stellen sich vor

Es war einmal . . .

1974 erblickte ich das Licht der Welt. Ich war ein aufgewecktes und doch auch verträumtes Mädchen. Aufgewachsen bin ich auf dem Lande im schönen Sachsen. Ich liebte die Wälder und Seen, die mich umgaben. Schon seit meiner frühesten Jugend hatte ich mich aber zwei Dingen verschrieben, dem Sport und der Literatur.

Wenn ich in die Welt der Bücher eintauchen konnte, dann war ich glücklich. Das hat meine Fantasie beflügelt. Ich habe Gedichte geschrieben und mich an Kurzgeschichten versucht, ohne dass ich meine wahre Leidenschaft zu dieser Zeit schon erkennen konnte. Denn je älter ich wurde, desto mehr sehnte ich mich nach Freiheit und Liebe.

Nach der Schule und mit der deutschen Einheit gab es für mich dann kein Halten mehr. Ich wollte die große weite Welt endlich mit eigenen Augen sehen, ich wollte sie fühlen, und ich wollte so viel wie möglich erleben. Also machte ich mich auf eine abenteuerliche Reise. Dabei war ich vor allem auf der Suche nach mir selbst. Das allerdings dauerte ein paar Jahre, ehe ich fündig geworden bin. Reich an neuen Erfahrungen und Eindrücken bin ich wieder in meine Heimat nach Sachsen zurückgekehrt. Hier habe ich dann auch meine wundervolle Frau, mein Fels in der Brandung, kennengelernt. Und ich darf mich zudem glücklich schätzen, stolze Mama einer wunderbaren Tochter zu sein.

Aber wie bin ich nun zu el!es gekommen? Seit Mitte der 90er Jahre habe ich unzählige lesbische Liebesromane und Krimis gelesen. Damals freilich noch schwerer zu finden und versteckt in den Nischen kleiner Bücherläden. Im Laufe der Zeit haben sich auch viele el!es-Bücher, insbesondere von Ruth Gogoll, angesammelt, aber ich habe immer nur gelesen und gelesen und mir nie Gedanken über den Verlag gemacht.

Meine Frau meinte irgendwann zu mir, ob ich denn nicht auch mal meinen selbstgeschriebenen Roman einreichen will. Das Manuskript verstaubte allmählich in der Schreibtischschublade. Mir fiel es schwer, mir vorzustellen, dass ich tatsächlich mal ein eigenes Buch veröffentlichen würde. Mir erschien das unrealistisch. Trotzdem habe ich den Schritt gewagt. Es war fast schon irrwitzig, dass ich dabei immer noch nicht auf den el!es-Verlag gekommen bin, sondern mein Manuskript erst mal diverse Wege nahm, ehe es dann endlich dort landete, wo es meiner Meinung nach auch hingehörte.

Meine erste Teilnahme am LLP bremste meine Euphorie jedoch sogleich und brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich musste erkennen, dass ich vom schriftstellerischen Handwerk keinen Schimmer hatte. Aber mein Ehrgeiz kannte nun keine Grenzen. Im Schreibforum unter den wachsamen Augen Ruths habe ich mir das Handwerk Schritt für Schritt angeeignet. Das hat viel Kraft und manchmal auch Nerven gekostet, aber die Mühe hat sich offenbar gelohnt. Ein Jahr später erschien mein erster Roman Königin auf meiner Bühne, und weitere sollten folgen. Und vielleicht werden es noch viele mehr. Im Schreiben habe ich meine Erfüllung gefunden. Dank el!es!